Beate Rothensee

Imagine
Lichtinstallation im Foyer der Jugendfreizeitstätte Pankow, 2008
© VG BILD-KUNST 2009

I m a g i n e


Beim Betreten des Hauses taucht der Besucher in eine andere Welt ein: vorbei an den wunderschön restaurierten Wandmalereien, einer Reihe junger Lorbeerbäume, läuft er auf einen geheimnis- und verheißungsvoll leuchtenden Schriftzug zu. Er durchquert also die Vergangenheit, die Entstehungszeit des ehemaligen jüdischen Lehrlings-heims und wird gleichzeitig nach vorn, ins Heute gezogen.
Die jungen grünen Bäume an den Wänden schaffen eine Atmosphäre der Poesie und Illusion, (elysische Gefilde), sie stehen für die Phase des Lebens, in der noch alles möglich scheint. Der Schriftzug greift die vorgefundene Gestaltung auf und spinnt inhaltlich den Faden weiter: Die jungen Bäume sind ein Symbol der Hoffnung und des Wachstums, darauf bezieht sich der Aufruf Stell Dir vor!
Der Titel basiert auf dem berühmten Lied von John Lennon, welches die Vision einer besseren und gerechteren Welt beschrieb und als Aufruf für Frieden verstanden wurde. Es gilt seitdem als Hymne der Friedensbewegung.
In diesem Kontext wirkt der optimistische „hand-schriftliche“ Schriftzug wie ein Appell an die Phantasie, als Aufforderung, nach hinten zu schauen (in die Vergangenheit, die den jüdischen Lehrlingen durch den Nationalsozialismus keine Chance gab) aber auch nach vorn in die eigene Zukunft.
Die strahlende Leuchtschrift taucht die dahinterliegende Wand in Licht und beschwört die Kraft der Phantasie, ermutigt zum Träumen, fordert auf zum Entwerfen eigener Bilder und Lebensentwürfe.

 

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